Auf dem Laufenden bleiben – mehr Lesen für den Beruf

Haben Sie einen Beruf, in dem Sie viel lesen? Viel lesen müssen? Viel mehr lesen sollten? Sie sind aber keine Lektorin, kein Literaturagent,  Dann vermute ich, dass Sie in einem Beruf arbeiten, in dem Lesen nicht zu Ihren Kernaufgaben gehört. Vielleicht verlangt Ihnen dieser Spagat manchmal ganz schön viel ab:

  • Sie haben ein schlechtes Gewissen, angesichts der Zeitschriftenstapel und ungelesenen Fachbücher
  • auf Ihrem Fachgebiet fühlen Sie sich schon abgehängt
  • Sie machen Überstunden und nehmen Ihre Arbeit auch mit nach Hause
  • die Freude und Neugier sind Ihnen längst abhanden gekommen. Zu groß ist der Druck

Die Bedingungen stimmen nicht

Ich kenne keine Firma, die Ihren MitarbeiterInnen offiziell Lesezeit zur Verfügung stellt. Der Wissenszuwachs hat irgendwie stattzufinden – aber für das „Wie“ müssen Sie schon selbst sorgen. Nebenbei. Ohne, dass Ihre anderen Aufgaben darunter leiden.

Was werden Sie also tun? Das was die meisten richtigerweise tun. Prioritäten setzen. Das Lesen wird dann halbherzig unter „wenn ich mal Zeit habe“ abgehakt. Sehr wahrscheinlich werden Sie aber nie Zeit haben, wenn Sie sich die Zeit dafür nicht gezielt nehmen. Derweil wächst der Zeitungsstapel, ausgerissene Fachartikel sind zuhause und im Büro verteilt und die ungelesenen Bücher mahnen Sie vorwurfsvoll. Die Motivation macht inzwischen das Gegenteil: sie schwindet.

Sie nicken und seufzen? Denken Sie dabei vielleicht auch gerade an die Kollegin, die es irgendwie immer schafft, auf dem Laufenden zu sein? Neue Inputs zu bringen und in Besprechnungen gerne sagt „letzens habe ich wieder in einem Buch gelesen, dass….“

Was also können Sie tun? Sicher ist mal: Sie können was tun, um wieder mehr zu lesen. Und das vielleicht sogar mit Freude. Was wünschenswert wäre, denn wenn wir mit Freude lesen, merken wir uns deutlich mehr und vor allem länger.

5 Tipps, wie Sie im Beruf mehr lesen

Als Basis gilt: mit einer Schnell-Lesetechnik wie BrainRead® haben Sie schonmal ein Werkzeug, das Ihnen wie kein anderes hilft, große Mengen Lesestoff zu bewältigen. Durch das Chunken (also Erfassen von Wortgruppen) erfassen Sie größere Sinnzusammenhänge. Damit helfen Sie Ihrem Gehirn, das Gelesene ins Langzeitgedächtnis zu übertragen.

Das Chunken erreichen Sie, indem Sie aufhören im Kopf beim Lesen mitzusprechen. Sie subvokalisieren nicht mehr. Dadurch kann sich Ihre Lesetempo verdoppeln oder sogar verdreifachen.

Überprüfen Sie Ihre Prioritäten

Wenn Sie glauben, dass Sie durch Lesen von Fachbüchern etc. in Ihrem Job besser werden, dann sollte das Lesen einen festen Platz in Ihrem Berufsalltag bekommen. Dazu müssen Sie eine bewusste Entscheidung für das Lesen treffen. Das heißt gleichzeitig, dass Sie eine Entscheidung gegen eine andere Tätigkeit treffen. Sie ändern Ihre Prioritäten.

Durchforsten Sie Ihre wöchentliche To-Do-Liste. Was davon könnte zugunsten des Lesens gestrichen werden? Reservieren Sie eine fixe Zeit. Fangen Sie mit den aktuellen Fachartikeln an – die alten haben sich vielleicht sowieso schon erledigt. Mit einer Schnell-Lesetechnik werden Sie schon in einer halben Stunde erstauntlich viel Material durcharbeiten können.

Sprechen Sie mit Ihren Vorgesetzten

Sprachen Sie mit Ihrer Vorgesetzten über Ihren Wunsch. Erklären Sie, warum es wichtig ist, dass Sie sich mit fachlichen Themen auseinandersetzen. Schlagen Sie eine konkrete Zeitspanne vor, die Sie wöchentlich zum Lesen brauchen. Damit kann Ihre Vorgesetzte oder Ihr Vorgesetzter kalkulieren und hat eine verlässliche Angabe.

Nutzen Sie Zeitinseln

Falls Sie offiziell keine Lesezeit zugestanden bekommen, machen Sie sich auf die Suche nach Zeitinseln und Zeitfressern.

Immer mal wieder gibt es während des Tages diese kleinen Zeitintervalle, in denen man z.B. auf etwas wartet. Nutzen Sie diese Intervalle und greifen Sie zu einem Fachartikel. Glauben Sie nicht, dass das ja nichts bringt. Selbst wenn Sie den Text nur Scannen, nimmt Ihr Unterbewußtsein viele Informationen auf. Scannen Sie den Text mehrfach durch. Das ist nicht anstrengend und trotzdem vermehren Sie Ihr Wissen. Vertrauen Sie darauf, dass Sie automatisch an den wichtigen Stellen hängenbleiben.

Führen Sie eine Woche lang ein Tagebuch. Notieren Sie dort wie viel Zeit Sie sich für eine Aufgabe vorgenomme haben und wie lange Sie tatsächlich gebraucht haben. Wenn Sie länger brauchen, überlegen Sie warum. So können Sie herausfinden, bei welchen Aufgaben Sie sich verlieren und warum. Klassischerweise bleibt heutzutage viel Zeit beim Surfen im Internet liegen; auch das Lesen unnötiger Mails verschlingt oft mehr Zeit, als Sie glauben. Wichtig ist: seien Sie ehrlich zu sich selbst, auch wenn das Ergebnis im ersten Augenblick unangenehm ist. Sie wollen es ja ab jetzt besser machen, also sollten Sie nicht schummeln.

Lesen Sie zielgerichtet

Damit Ihr Unterbewußtsein Sie am effizientesten unterstützen kann, braucht es ein paar Informationen von Ihnen. Es muss genau wissen, wonach es Ausschau halten soll. Schreiben Sie auf, welche Frage Sie durch die Lektüre beantworten wollen. Welche Stichpunkte sind von Belang ? Auf welche Fachbegriffe wollen Sie achten?

Wichtig ist, dass Sie das tatsächlich aufschreiben. Damit hat Ihr Unterbewußtes einen besseren Anker.

Mit BrainRead® haben Sie die Möglichkeit, mehrmals durch den Text zu chunken – jeweils mit einer anderen Fragestellung im Zentrum.

Bei Büchern gehen Sie etwas anders vor:

  1. Sie lesen den ersten und den letzten Absatz eines Kapitels und notieren sich einen zusammenfassenden Satz.
  2. Scannen Sie durch anschließend durch das Kapitel und notieren Sie, woran Ihr Auge hängengeblieben ist
  3. Jetzt notieren Sie Ihre Fragen und chunken durch das Kapitel

Selbst Bücher können Sie mit dieser Methode in halbstündigen Leseintervallen durcharbeiten.

Sorgen Sie für Entspannung

„Ach ja, für Entspannung soll ich auch noch sorgen?“ Nein, für Entspannung sollen Sie zuallererst sorgen. Ein entspanntes Gehirn hat mehr Lust auf Lernen und behält deshalb mehr. Ja, so hat es sich das ausgesucht. Es möchte gerne freundlich aufgefordert werden und es möchte nicht mit Widerwillen arbeiten.

Wäre es nicht schön, sich darauf zu freuen, was Sie jetzt alles Neues erfahren werden? Sie haben ja schon gute Voraussetzungen geschaffen:

  • neue Prioritäten gesetzt
  • Zeitinseln und Zeitfresser sind definiert
  • konkrete Werkzeuge bei der Hand (Chunken;Scannen; konkrete Fragestellung)

Um schnell in einen enspannten Zustand zu kommen – z.B. wenn Sie eine Zeitinsel nutzen wollen – gibt es folgende Tricks:

  • lassen Sie Ihren Blick verschwimmen
  • schließen Sie die Augen und zählen Sie langsam von 20 rückwärts

Das Ziel der Entspannung ist, sich schnell in den Alpha-Zustand zu versetzen. Ausführlichere Tipps habe ich dazu hier gefunden. Wenn Sie gelernt haben, schnell auf „Entspannung“ zu schalten, holen Sie sich automatisch die Freude am Lesen und die Neugier auf Neues.

Und noch eine ganz simple Idee: Fragen Sie doch einfach Ihre Kollegen, mit welchen Strategien sie das hinbekommt.

 

 

 

Cover_small

Jetzt kaufen: BrainRead. Effizienter lesen – mehr behalten. Lesen wie die Schweden. Linde Verlag, Wien 2013

192 Seiten, EUR 16,80

Prof. (a.o.) Göran Askeljung ist Autor und Inhaber von BrainRead, Geschäftsführer und Senior Trainer bei Askeljung.com und immediate effects, Certified Facilitator und Partner von Consensus in NY, und Leitet Consensus Österreich und Deutschland. Er ist Professor am Institut für Sales & Negotiation am Georgian School of Management, Vorstandsmitglied in der Schwedischen Handelskammer in Österreich und Mitglied des Beirats von WdF. Er war früher u.a. als Managing Director von Microsoft MSN in Österreich und Geschäftsbereichsleiter von Ericsson Data CEE in Wien tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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