Was ist PhotoReading?

Vor Kurzem las ich das Buch “PhotoReading” von Paul R. Scheele um herauszufinden, was der Erfinder dieser Lesemethode propagiert. PhotoReader behaupten, mehr als 25.000 Wörter pro Minute lesen zu können. Durchschnittlich wäre das ungefähr eine vollgeschriebene Seite pro Sekunde. Dies würde wiederum bedeuten, dass sein Buch von 169 Seiten in weniger als 3 Minuten zu Ende gelesen werden kann. Ich habe dafür mittels Speed Reading ungefähr 45 Minuten gebraucht und las es bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 800 Wörtern. Was ist also das Geheimnis von PhotoReading? Ich würde sagen, es gibt keines. Denn das Lesen bei so einer Geschwindigkeit ist schlicht und einfach nicht möglich. Dem stimmt sogar Mr. Scheele selbst zu.

Mit Speed Reading habe ich für das Buch 45 Minuten gebraucht. Mit der Vorgehensweise, die Mr. Scheele vertritt, hätte das länger gedauert. Letztendlich kann bei einer Geschwindigkeit von 25.000 Wörtern pro Minute von Lesen keine Rede sein. Jeder kann Mr. Scheeles Technik anwenden, aber Textverständnis erreicht man dadurch nicht. Ihm zufolge sollte man nach einer Reihe von Schritten vorgehen, die ich hier kurz erklären möchte. Zunächst einmal soll man sich mit dem Lesematerial bekannt machen.

Lesen oder Yoga?

Man blättert also kurz durch alle Seiten, liest Inhaltsverzeichnis sowie Kapitelnamen und scannt den Text um einmal zu wissen worum es im Wesentlichen geht. Dies dauert natürlich seine Zeit. Anschließend sollte man mittels Yogaübungen o.ä. zur Ruhe kommen. Dies nimmt natürlich ebenfalls eine gewisse Zeit in Anspruch. Erst dann soll mit dem Fotolesen des Lesestoffes begonnen werden. Dabei fokussiert man seinen Blick an eine Stellehinter den Zeilen. Dadurch entsteht eine Art Röntgenblick, welcher bewirkt, dass unsere rechte Gehirnhälfte die ganze Seite in Sekundenschnelle verarbeiten kann. Mit dieser Behauptung habe ich meine Schwierigkeiten, da man nicht verarbeiten kann, was man nicht sieht.

Mehrstufige Prozess

Dies hat mit der Anatomie des Auges zu tun – darüber schrieb ich schon in einem der vorangegangenen Blogeinträgen. Dieser Teil des PhotoReading – Prozesses dürfte sehr schnell vor sich gehen und nur einige Minuten dauern. Anschließend soll man noch einmal durch das Buch blättern um das „Gelesene“ zu reaktivieren, was natürlich wiederum Zeit braucht.  Schließlich soll man noch ein letztes Mal durch das Lesematerial blättern um wichtige Passagen sowie Kapitelnamen und Überschriften zu lesen. Dafür benötigt man wieder zusätzliche Zeit.

Schnelllesen mit BrainRead lernen ist einfach

Schnell Lesen mit hoher Verständnisrate heißt Zeit sparen. Vertiefendes Lesen bringt eine weitere Komponente ins Spiel. Die Lesetechnik den Anforderungen entsprechend zu wählen, bedeutet sowohl eine effiziente als auch effektive Vorgehensweise und Auseinandersetzung. Lesefähigkeit entfalten bedeutet zweierlei: Schnelllesen mit hoher Verständnisrate (effizient) und vertiefendes Lesen (effektiv) zu beherrschen. Während Schnelllesen durch die großen Mengen an Informationen und kleine Textimpulse täglich gefragt ist, findet vertiefendes Lesen mitunter wenig Beachtung. Wie BrainRead funktionert erfahren Sie hier.

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Jetzt kaufen: BrainRead. Effizienter lesen – mehr behalten. Lesen wie die Schweden. Linde Verlag, Wien 2013

192 Seiten, EUR 16,80

Prof. (a.o.) Göran Askeljung ist Autor und Inhaber von BrainRead, Geschäftsführer und Senior Trainer bei Askeljung.com und immediate effects, Certified Facilitator und Partner von Consensus in NY, und Leitet Consensus Österreich und Deutschland. Er ist Professor am Institut für Sales & Negotiation am Georgian School of Management, Vorstandsmitglied in der Schwedischen Handelskammer in Österreich und Mitglied des Beirats von WdF. Er war früher u.a. als Managing Director von Microsoft MSN in Österreich und Geschäftsbereichsleiter von Ericsson Data CEE in Wien tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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