Jede Menge Training und erstaunliche Erfolge

Schneller lesen – mehr kapieren. Das hätte ich im Studium gebrauchen können. Lesen hat immer zu meinem Leben gehört. Sobald ich einen eigenen Bücherei-ausweis hatte, schleppte ich jeden Freitag 12 Bücher nach Hause (mehr durfte man nicht ausleihen). Ich habe Bücher gefressen. Aber selbst für mich schienen die Mengen, die ich im Studium zu bewältigen hatte, nie enden wollend. Dabei geht es ja nicht nur darum, die Buchstaben zu Wörtern und die Wörter zu Sätzen zusammenzufügen. Wenn wir lesen, wollen wir

  • das Gelesene verstehen
  • das, was wir verstanden haben behalten
  • das, was wir verstanden und behalten haben in einen Zusammenhang bringen.

Zurück zum Anfang

Gerade wenn mich ein Text nicht besonders fesselt, stelle ich am Ende der Seite fest, dass ich mit meinen Gedanken ganz woanders war: Was wollte ich morgen nochmal alles erledigen? Wie hieß doch gleich der Berg, auf den ich vor zwei Jahren in der Schweiz gewandert bin? Wann habe ich in der nächsten Woche Zeit, schwimmen zu gehen? Diese Gedankenwanderung kann endlos weitergehen und doch entziffere ich Zeile für Zeile. Wenn dann die Aufmerksamkeit wieder zurück zum Text kommt – meist genauso unvermittelt, wie sie sich verabschiedet hat – suche ich die Stelle, die ich zuletzt bewusst gelesen hatte und lese erneut. Manchmal passiert es mir sogar, dass ich an der gleichen Stelle sofort wieder aussteige. Dann lese ich die Stelle tatsächlich dreimal.

Schneller Überblick, besseres Verständnis

Heute muss ich keine großen Textmengen mehr bewältigen. Ich bin selbständige Ordnungsberaterin und bringe Ablagen und Archive in Büros und auch bei Privatpersonen in Ordnung. Dazu muss ich mir einen schnellen Überblick über die Dokumente verschaffen, um zu entscheiden, was im Anschluss damit passieren soll. Für mich privat erhoffte ich mir als schönen Nebeneffekt des BrainRead® Seminars, konzentrierteres Lesen und besseres Verständnis von Zeitungsartikeln.

Das Seminar verspricht die Lesegeschwindigkeit innerhalb von zwei Tagen zu erhöhen und gleichzeitig das Textverständnis zu verbessern. Was eigentlich kurios klingt: weniger Zeit in einen Text investieren und ihn dadurch besser verstehen. Ich lasse mich aber gerne überraschen.

Der Erfolg kam gleich

Was mir gleich gut gefallen hat – es gibt wenig Theorie. Stattdessen gab es ganz viel Gelegenheit die neue Technik (für die Übungen bekam jeder Teilnehmer ein iPad!) des Chunkens zu üben – und sich über die schnellen Erfolge zu freuen. Der im Grunde simple Trick hinter der Idee des Chunkens ist, nicht jedes Wort zu fixieren, sondern nur jedes dritte/vierte Wort. Damit erfasst man mit einem Blick mehrere Wörter.

Sinngruppen Lesen

Die zweite Säule von BrainRead® ist, Regressionen zu vermeiden. D.h. im Text nicht zurückzuspringen. Beides – Chunken und ohne Regression zu lesen – haben wir immer und immer wieder auf die verschiedensten Arten geübt. Richtig anstrengend war die Übung mit dem Lesebalken, der uns an unsere Geschwindigkeitsgrenze bringen sollte. Nach den zehn Minuten hatte ich jedes Mal das Gefühl, meine Augen seien nicht mehr richtig im Kopf verankert.

Was aber ist mit dem Textverständnis? Der wirkliche Fortschritt wurde durch die Effective Reading Rate gemessen. Das ist ein Wert der aus der reinen Lesegeschwindigkeit und der Anzahl der richtig beantworteten Fragen zum Text errechnet wird. Und Voila: auch der wurde – trotz kleiner Einbrüche – besser. Und das obwohl ich nicht jeden Text rasend spannend fand.

Ein richtig schöner Extra-Bonus für eine Romanliebhaberin wie mich: auch das freie Lesen – also das Lesen aus reinem Spaß – geht flotter.

Jetzt heißt es, dranbleiben und die neue Lesetechnik durch die alte ersetzen.

Alles in allem, waren die zwei Tage sehr kurzweilig und die schnellen Erfolge nach jeder Übung haben mich wirklich sehr motiviert.

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Jetzt kaufen: BrainRead. Effizienter lesen – mehr behalten. Lesen wie die Schweden. Linde Verlag, Wien 2013

192 Seiten, EUR 16,80

Inhaberin:
Katrin schafft Platz
www.katrin-schafft-platz.at